NVIDIA GeForce RTX 3080 im Test: Flaggschiff-Guide oder nächste Grafikkarte?

NVIDIA hat diesen Herbst mehrere Grafikkarten gleichzeitig veröffentlicht.  Die Flaggschiff-Modelle erregten jedoch die größte Aufmerksamkeit der Spieler, da sie die Trends in der Spielebranche für die gesamte kommende Saison setzten.  Eine davon war die GeForce RTX 3080, die laut dem Hersteller die Top-End-Lösungen des letzten Jahres vom 4K-Gaming-Podest entfernen kann.  Ob es so ist, erfahren wir im Test.

RTX On

Jetzt konkurrieren zwei NVIDIA-Grafikkarten um den Titel des Flaggschiffs formal dieser Status durch die GeForce RTX 3090 gesichert wurde, aber ist alles nicht so einfach.  Immerhin hat der Hersteller den "neunzigsten" im Verbrauchersegment platziert, um den Mangel an Analoga im Hauptkonkurrenten hervorzuheben.  Technisch ist es angemessener, es als das nächste "Titan" zu betrachten, das im Vergleich zum RTX 3080 mit einer relativ kleinen Lücke in der Spieleleistung doppelt so teuer ist.  Außerdem gibt es nicht so viele Unterschiede zwischen Grafikadaptern, abgesehen von der Größe des Videospeichers.

NVIDIA GeForce RTX 3080 Test

Wie die Top-Version, basiert sich auch das günstigere Modell auf dem neuesten 8-nm-GA102-Chip und ist mit schnellen GDDR6X-Modulen mit einem Gesamtvolumen von 10 GB ausgestattet, die über einen 320-Bit-Bus mit der GPU verbunden sind.  Sie begründen ihre hohen Kosten mit ihrer hervorragenden Bandbreite.  Das neue Produkt hat doppelt so viele CUDA-Kerne wie der RTX 2080 Ti-8704 gegenüber 4352. Es wirkte sich sofort auf die Rohleistung aus, wenn mit halber Genauigkeit (FP32)mehr als 29 Teraflops gegenüber 14 gerechnet wurde. Bei RT-Kernen gibt es immer noch 68 Aufgrund der aktualisierten Architektur sind sie jedoch aggressiver geworden und drücken viel mehr Effekte aus der proprietären Raytracing-Technologie heraus.  Die Optimierung betraf auch Tensorkerne für AI-Computing, einschließlich des DLSS-Upscalers: Auf dem Papier gibt es nur die Hälfte davon, aber hat  die Leistung zugenommen.

Schau unter die Haube

Zusammen mit der Rechenleistung ist der Stromverbrauch erheblich gestiegen.  Die Referenzversion der Grafikkarte unter Last kann also 320 W aus dem Netzteil herausdrücken, und noch mehr, wenn sie in der OEM-Version übertaktet wird.  Wir haben ein Modell von GIGABYTE in der AORUS Xtreme-Version mit erhöhten Betriebsfrequenzen und vorhersehbar hohem Appetit getestet - bis zu 350 Watt.  Unter Berücksichtigung der überhöhten Leistungsgrenze wurde der Grafikbeschleuniger anstelle des 12-poligen Referenzsteckers mit drei 8-poligen Stromanschlüssen gleichzeitig ausgestattet.

NVIDIA GeForce RTX 3080 Test

Das viel massivere Kühlsystem der Neuheit unterscheidet sich ebenfalls vom werkseitigen.  Es nimmt fast vier Expansionsschlitze in der Dicke ein und erreicht eine Länge von 32 Zentimetern.  Es muss bei der Montage berücksichtigt werden: In einigen Fällen passt die Karte möglicherweise einfach nicht in die freien Anschlüsse auf dem Motherboard oder blockiert sie nicht.  Der Kühler selbst wird durch einen großen Kühler mit sieben Heatpipes, einer Verdampfungskammer und drei Plattenspielern (2x115 mm und 1x100 mm - dreht sich in die entgegengesetzte Richtung) dargestellt.

Auf der rechten Seite der Rückplatte befindet sich wie beim Referenzmodell eine Aussparung zum Durchblasen.  In diesem Fall müssen Sie in jedem Fall zusätzliche Lüfter am Gehäuse installieren - das Endgitter der Grafikkarte ist vollständig dekorativ und heiße Luft wird durch die Schlitze oben am Gehäuse direkt in das Gehäuse des Falls geblasen.  Aufgrund dieses Manövers konnte der Hersteller das Modell mit einer beeindruckenden Anzahl von Videoausgängen ausstatten.  Dem Benutzer stehen drei HDMI 2.1- und derselbe DisplayPort 1.4a zur Verfügung.

Technische Eigenschaften

Grafischer Verarbeiter

GA102-200

68 Ausführungseinheiten

8704 CUDA-Kerne

68 RT-Kerne der zweiten Generation

272 Tensorkerne der dritten Generation

Grundfrequenz: 1440 MHz

Werksübertaktung: bis 1905 MHz

Speicher

10 GB GDDR6X @ 320 Bit

760 GB / s

Performance

GPU: 29.7Tflops FP32

Andere

TDP 320W (bis zu 350W übertaktet)

Stromanschlüsse: 3x8-polig (empfohlen ab 850W Netzteil)

PCI-Express 4.0-Bus (Nur bei Installation auf Motherboards mit AMD B550 / X570-Chipsatz)

Von der Theorie zur Praxis

Im Vergleich zu den Flaggschiffen der Vorjahre hat die GeForce GTX 3080 9% des Videospeichers verloren, kann ihnen aber in jedem Szenario einen Vorsprung verschaffen.  Aufgrund der neuen Architektur, der erhöhten Anzahl von CUDA-Kernen und des Übergangs zu GDDR6X hat die Neuheit die Messlatte für 4K-Spiele zuversichtlich auf ein neues Niveau gehoben.  Mithilfe der DLSS-Technologie, die auf neuronalen Netzwerkalgorithmen basiert, können die Besitzer der Grafikkarte das zuvor fantastische Bild auch in 8K-Auflösung praktisch ohne Verlust an Texturklarheit ausprobieren.

Das Spitzenmodell wurde auf einer Hochleistungstestplattform getestet, deren Komponenten die Möglichkeit eines Engpasses bei der Anzeige von Bildern auf dem Display ausschlossen.  Die verwendete Plattform war ein Motherboard, das auf einem AMD X570-Chipsatz in Verbindung mit einem AMD Ryzen 9 5950X-Prozessor der Spitzenklasse und übertaktetem RAM basierte.  Die Montage wurde mit einem SSD-Laufwerk mit einer PCI-Express 4.0-Schnittstelle abgeschlossen.

Prüfstandskonfiguration

Zentralprozessor

AMD Ryzen 9 5950X bei 4,9 GHz

16 Kerne, 32 Fäden

ROM

32 GB DDR4 bei 3933 MHz

Speicher

1 TB Corsair Force Series MP600 2 TB

PCIe 4.0 NVMe SSD

Videokarten

AORUS GeForce RTX ™ 3080 XTREME 10G

Referenz GeForce RTX 2080 Ti FE

Die ersten waren traditionell synthetische Benchmarks.  Ihre Ergebnisse sind für den durchschnittlichen Spieler nicht so offensichtlich, aber sie haben zwei Ziele.  Mit ihrer Hilfe können Sie den Sprung in der Netto-Rechenleistung zwischen GPU-Generationen bewerten und gleichzeitig die Stärke des Kühlsystems unter maximaler Lastung testen.

Bei der Leistung von GIGABYTE erhielt der Flaggschiff-Grafikadapter 18 Leistungsphasen und eine erhöhte Stromverbrauchsgrenze, was sich auch auf das Wärmebudget des neuen Produkts ausgewirkt hat.  Bei automatischer Übertaktung liegt der Stromverbrauch bei fast 350 W und bei zusätzlicher manueller Übertaktung bei  360 W.  Trotzdem macht der Markenkühler seine Arbeit perfekt.  In Szenarien wie dem Surfen im Internet und einer Office-Suite läuft das Modell völlig geräuschlos - bis die Temperatur 46 ° C überschreitet, drehen sich die Lüfter gemäß den Werkseinstellungen nicht einmal.

NVIDIA GeForce RTX 3080 Test

Das erwartete Starten von 3D-Anwendungen erwärmt den Videokern und das Kühlsystem wechselt in den aktiven Modus.  Entsprechend der Position des Schalters am Gehäuse (OC-Modus / Silent-Modus) ändert das BIOS des Grafikadapters nicht nur die Betriebsfrequenzen der GPU, sondern auch die Geschwindigkeitsprofile der Plattenspieler.  Im ersten Fall erwärmte sich die GPU mit einem Geräuschpegel von etwas mehr als 38 dB auf 68 Grad Celsius - tagsüber ist es nicht kritisch, aber Fans von nächtlichen Kerben können beim Spielen ohne Kopfhörer Unbehagen verursachen.  Im leisen Modus betrugen die Temperatur und das Geräusch 74 ° C bzw. 35 dB.  Sie können die Drehzahl jedoch auch selbst an den Heizgrad anpassen - mit dem proprietären Dienstprogramm AORUS Engine.

In Spielen beeinträchtigt er auf 10 GB reduzierte Videospeicher nicht die Anzeige eines 4K-Bilds in Ultra-Einstellungen mit einer angemessenen Bildrate.  Die Optimierung des Kristalls und die hervorragende Bandbreite von GDDR6X wirken sich aus.  Unter schwierigsten Bedingungen hilft AI-Upscaling DLSS, wenn es aktiviert wird, produziert die GPU stabil die begehrten 4K und 60 fps.  Der Übergang zur PCIe 4.0-Schnittstelle wirkte sich jedoch negativ auf die Spieleleistung aus.  Beim Ersetzen des Motherboards durch ein Modell mit einem AMD X470-Chipsatz sank der Bildzählwerk der Frequenz nur um 1-3 fps.

Noch eine Sache

Die Zerstreuung, wie es bei der zuvor getesteten GeForce RTX 3060 Ti der Fall, ist größtenteils nominell verfügbar.  Durch Erhöhen der Frequenz des Videospeichers und der GPU wurde die Bildrate um durchschnittlich 3% erhöht, während gleichzeitig die Betriebstemperatur erhöht wurde.  Gleichzeitig verfügt das Modell über eine ausreichende Spieleleistung, und in Verbindung mit einem 1440p-Monitor ist es sinnvoll, überhaupt eine Unterspannung durchzuführen.  Wenn Sie beispielsweise die Leistungsgrenze manuell auf 80% des Maximums begrenzen, wird die Bildrate um etwa 10% gesenkt.  Optisch ist der Unterschied kaum wahrnehmbar, aber die Systemeinheit ähnelt viel weniger einer Fußbodenheizung.

NVIDIA GeForce RTX 3080 Test

Als Bonus erhalten Spieler andere Technologien, mit denen sie ihre Lieblingsspiele bequemer auf YouTube oder Twitch streamen können.  Das Softwarepaket der RTX-Serie von NVIDIA Broadcast umfasst die sofortige Bildverarbeitung, auch ohne Chroma-Key.  Die neuen GPUs können auch die Steuerung der Webcam übernehmen, die Bewegung des Streamers im Rahmen verfolgen und Nebengeräusche wie das Brummen aus dem nächsten Raum und das Klicken der Tastatur dämpfen.  Eine andere Lösung genannten Reflex kann die Antwortrate auf die Aktionen des Spielers verringern und die Genauigkeit der Bewegungen des virtuellen Charakters erhöhen, indem die Reihenfolge der Frames geändert wird, die sich nach der ersten Verarbeitung durch den Prozessor in der Warteschlange für das Rendern befinden.

Ergebnis

Das Vorhandensein einer leistungsstärkeren Grafikkarte in der aktualisierten Reihe hindert AORUS GeForce RTX 3080 XTREME 10G nicht daran, das Flaggschiff zu sein.  Es übertrifft alle Modelle des letzten Jahres in jeder Auflösung und ist in seiner Leistung einer doppelt teureren Lösung nur minimal unterlegen.  Die Situation wird durch nur 10 GB Videospeicher etwas überschattet - die Neuheit wird wahrscheinlich in naher Zukunft mit dem Appetit moderner Blockbuster gegen diese Einschränkung ruhen.  Hier und jetzt, insbesondere in Szenarien mit dem RTX + DLSS-Bundle, hat das Modell jedoch keine Konkurrenten und wird nicht erwartet.  Und auf dem Weg, Gerüchten zufolge, eine Version mit einem erhöhten Volumen von GDDR6X.  Und wenn Sie in 4K mit 60 fps mit Raytracing zu Tode hacken wollen, ist das Urteil eindeutig - Sie müssen es nehmen.